Schutzausruestung Katastrophenfall

Welche Schutzausrüstung braucht man im Katastrophenfall?

Wir zeigen welche private Schutzausrüstung im Krisenfall, im Krieg, bei einem Unglück mit chemischer Verseuchung oder in regionalen Katastrophen oder Katastrophen von nationalem Ausmaß helfen. Hier geht es um Vorsorge vor chemischen Gefahrenstoffen,  und rund um die Gefahren eines Stromausfall oder Blackouts und zeigen Schutzmaßnahmen gegen plötzliche Stromausfälle für das Privathaus:

Es muss nicht unbedingt der atomare Unfall oder ein Nuklearkrieg sein, es reicht schon der Brand in einer Chemiefabrik, ein Unfall eines Gefahrentransporters oder eine unachtsame Lagerung von Chemikalien und schnell treten Risiken für Leib und Leben auf. Auch handelsübliche Haushaltsreiniger, Farben, Lacke und Säuren bergen Gefahren für Haut, Augen und Lungen. Daher ist es von Vorteil, wenn Sie geeignete Schutzausrüstung zu Hause haben. Im Ernstfall haben Betroffene diese schnell zur Hand und können sich und ihre Lieben schützen.

Checkliste: Schutzausrüstung für Gefahrstoffe

  • Was sind potenzielle Gefahrstoffe? Chemischen (C), biologischen (B), radiologischen (R) und nuklearen (N) Gefahrstoffen gehören zu den sogenannten CBRN-Gefahrstoffen. Früher nannte man diese „ABC-Gefahrstoffe“ (atomar, biologisch und chemisch). Diese treten in Form von Gasen, Aerosolen, Dämpfen, Flüssigkeiten oder festen Stoffen auf. Bei einem Verdacht rufen Betroffene die Feuerwehr.
  • Welche Risiken bestehen? Chemische Gefahrstoffe vergiften Haut und Körper. Sie können zu Verätzungen führen. Zu den biologischen Gefahrstoffen gehören Toxine, Bakterien, Parasiten, Viren und Pilze. Sie können schwere Erkrankungen beim Menschen auslösen. Betroffene nehmen diese durch die Haut und die Schleimhäute auf. Radioaktive Stoffe schädigen die Zellen und können zu Krebserkrankungen führen. Die Aufnahme erfolgt durch Wunden und Einatmen.
  • Rauchentwicklung: Kommt es in der Umgebung zu einem Brand, sollten Betroffene eine geeignete FFP- oder Atemschutzmaske tragen, um sich vor Rauch und schwebenden Partikeln zu schützen, die in die Lunge eindringen können. Sie suchen einen sicheren Ort auf.
  • Was gehört zur Schutzausrüstung dazu? Atemschutzmasken verhindern das Einatmen von Dämpfen und Gasen. Mit Schutzanzügen vermeiden Nutzer Kontakt mit der Haut. Schutzbrillen schützen die empfindlichen Augen. Chemikalienresistente Handschuhe verhindern eine Kontamination der Hände. Kam es zur Freisetzung biologischer Gefahrstoffe, empfiehlt sich zusätzlich die Desinfektion der Hände.
  • Informiert bleiben: Radio, TV-Nachrichten und das Internet informieren bei Gefahren. Teilweise gibt es auch Lautsprecherdurchsagen von Einsatzkräften und Behörden. Die Warnapp „NINA“ informiert zeitnah über das Geschehen und darüber, was zu tun ist.

Masken & Schutzausrüstung

Um Mund und Nase abzudecken, gibt es OP-Masken, FFP-Masken und Atemschutzmasken:

  • FFP-Masken schützen Nutzer vor partikelförmigen Schadstoffen wie Rauch, Staub und Aerosol. Erhältlich sind Produkte der Schutzstufen FFP1, FFP2 und FFP3. Dabei filtern höhere Stufen gesundheitsschädliche Schadstoffe effektiver und wirken auch bei einer größeren Schadstoffkonzentration.
  • FFP3-Masken schützen gegen krebserzeugende, gesundheitsschädliche Partikel auf der Basis von Wasser und Öl. Sie helfen gegen radioaktive Partikel, Enzyme und luftgetragene biologische Arbeitsstoffe der Risikogruppe 2 und 3. Sie sind sehr dicht und filtern Schadstoffe zu 99 Prozent. Die Produkte verhindern eine Übertragung von Viren, Sporen und Pilzen.
  • FFP2-Masken tragen Nutzer bei der Notfallversorgung. Sie bieten Schutz vor einer Infektion durch das Coronavirus SARS-CoV-2 und anderen Erregern.
  • FFP1-Masken schützen nur vor ungiftigen Partikeln auf Öl- und Wasserbasis.
  • OP-Masken verhindern Tröpfcheninfektionen. Sie eignen sich zur medizinischen Versorgung und bieten bedingten Schutz vor Keimen.
  • Atemschutzmasken in Form von Vollgesichtsmasken dienen zum Schutz vor chemischen Kampfstoffen. Die Bundeswehr verwendet für Einsätze beispielsweise die Zweifenstermaske vom Typ M 2000. Halbmasken filtern organische Gase, Partikel und Dämpfe. Hier ist eine zusätzliche Schutzbrille für die Augen ratsam.

Schutzanzüge

Schutzanzüge: Die Anzüge sind antistatisch und entsprechen speziellen Normen. Produkte nach EN 14126 schützen gegen Infektionserreger. Artikel nach EN 1073-2 verhindern die Aufnahme radioaktiver, kontaminierter Partikel. Arten von Schutzanzügen:

  • Chemikalienschutzanzüge/medizinische Overalls: Der Anzug aus Polyethylen mit Gummizügen schützt vor Infektionserregern sowie Flüssigkeiten und Partikeln.
  • Flüssigkeitsdichte Schutzkleidung: Die impermeablen Schutzanzüge verhindern eine Kontamination durch radioaktive Stäube, biologische Stoffe und Spritzer von flüssigen Chemikalien. Die meisten Modelle richten nichts gegen radioaktive Strahlen und Gase aus. Sie schützen etwa zwei Stunden vor Industriechemikalien in flüssiger Form sowie gegen die Kampfstoffe Soman, Schwefel-Lost, VX und Sarin.
  • Overgarment: Diese Modelle eignen sich für Einsatzkräfte. Sie schützen gegen die Dämpfe chemischer Kampfstoffe und kleine Tröpfchen. Die Anzüge bieten keinen Schutz vor flüssigen Gefahrenstoffen und sind nicht gasdicht. Die Produkte eignen sich für das mehrstündige Tragen.
  • Staubschutzanzug: Staubschutzanzüge dienen bei Arbeiten am Haus der Gefahrenvorsorge. Sie schützen Kleidung und Haut vor Stäuben, Schmutz und Farbspritzern. Sie bieten sich auch bei anschließenden Reinigungsarbeiten an.

Diese Produkte gehören zur privaten Schutzausrüstung:

Zur Schutzausrüstung gehören:

  • Atemschutzmaske (Vollmaske, Halbmaske)
  • Mund-Nasen-Schutz (OP-Maske, FFP2- oder FFP3-Maske)
  • chemikalienbeständiger Schutzanzug
  • Overgarment
  • Staubschutzanzüge
  • Schutzbrillen
  • Schutzhandschuhe

Wie kommt die Schutzausrüstung zur Anwendung?

Kommt es zur Freisetzung von Gefahrenstoffen, legen Nutzer die Masken an und ziehen den Schutzanzug über. Wichtig ist, dass Betroffene im Gebäude verharren. Fenster und Türen sollten geschlossen bleiben. Zudem schalten sie Ventilatoren und Klimaanlagen ab. Sie schließen die Lüftungsschlitze am Fensterrahmen. Im Notfall dichten Betroffene die Bereiche mit Decken und Folien ab, um das Eindringen von Gasen und Dämpfen zu verhindern. Im Bestfall halten sich Anwohner in einem Raum ohne Fenster auf. Kam es zur Freisetzung radioaktiver Substanzen, ist der Keller der geeignete Aufenthaltsort.

Foto Copyright: ivandan , bigstockphoto